Planungsskizze

Die Vorbereitung: Gut geplant ist halb gewonnen

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Ein neues Romanprojekt ist eine immense Herausforderung. Vor allem ungeübte Autoren sind oft verunsichert und stellen sich Fragen wie: Bin ich dem Stoff gewachsen? Trägt die Geschichte über die Länge eines Romans? Wie genau fange ich eigentlich an? Mit ausreichender Planung vor dem eigentlichen Schreiben sind die meisten dieser Unsicherheiten leicht auszuräumen.

Ja, es gibt sie, die Entdecker unter den Autoren, die eine Geschichte und die darin vorkommenden Figuren erst während des Schreibens gestalten. Ich persönlich finde, dass etwas Planung vorweg das Risiko des Sich-Festschreibens minimiert. Und eine solche Planung zeigt bereits, ob die Geschichte ein Buch tragen kann, ob sie spannend genug ist, wie genau man sie beginnen kann.

Die Vorbereitung

Ich bin also Befürworterin des sogenannten Plottens, Fan einer Outline. Dabei gibt es keine in Stein gemeißelte Vorgehensweise. In der Planungsphase überlappen sich die einzelnen Punkte, sie beeinflussen sich gegenseitig. Wie eine Figur charakterisiert ist hat beispielsweise Auswirkungen auf den Fortgang der Handlung. Es gibt also keine feste Reihenfolge für das Abarbeiten der einzelnen Vorbereitungsschritte. Vieles läuft zudem parallel ab.

Für meinen ersten Roman habe ich folgende Schritte vor Beginn des eigentlichen Schreibens unternommen:

  • Entwickeln einer Grundidee
    Manchmal steht ein Thema am Anfang der Planungen, manchmal eine Hauptfigur, manchmal eine grobe Idee für die Handlung. Meine Ideenentwicklung begann mit der Frage, was eine glückliche, intelligente und ehrgeizige Frau dazu bringen kann, den Boden unter den Füßen zu verlieren. Diese Grundidee beinhaltet also schon eine Protagonistin und eine Veränderung, ausgelöst durch Handlung. Der zündende Funke für eine Geschichte kann aber auch schlichter sein und beispielsweise nur eine Figur betreffen, à la „ich möchte eine Geschichte über einen Menschen erzählen, der so und so ist“, während sich die Handlung erst im späteren Verlauf der Planung ergibt.
  • Festlegung des Genres
    Das war bei mir nicht schwer. Ich liebe Thriller, mein Bücherregal bricht unter der Last der Bücher aus diesem Genre fast zusammen und ich möchte selbst Thriller schreiben.
  • Festlegung der Prämisse
    Die Prämisse ist die Botschaft, die man mit dem Buch vermitteln will. Sie enthält die Quintessenz in einem Satz.
  • Charakterisierung der Hauptfiguren
    Nicht jede Figur muss in gleichem Ausmaß charakterisiert werden. Über den Taxifahrer, der nur einmal erwähnt wird und danach nie wieder im Roman auftaucht, muss man sich als Autor nicht allzu viele Gedanken machen. Den Held beispielsweise sollte man dagegen sehr gut kennen. Das betrifft auch den Antagonisten und die wichtigsten Beziehungsfiguren, die maßgeblich zur Handlung beitragen.
  • Entwicklung der Handlungsstruktur
    Es gibt mehrere Varianten, eine Handlungsstruktur zu entwerfen. Das Ergebnis ist jeweils ein Grundgerüst für die Geschichte, an dem man sich beim Schreiben prima entlanghangeln kann.
  • Wahl weiterer Figuren und Skizzierung ihrer Funktion im Roman
    Hier kommen die Nebenfiguren ins Spiel, wobei ich mir im Planungsstadium lediglich einige Gedanken über diejenigen Figuren mache, die einen gewissen Einfluss auf das Geschehen im Roman nehmen.
  • Erstellung eines Kapitel- oder Szenenplans
    Ein solcher Szenenplan kann grob sein (ein Satz pro Szene) oder sehr detailliert, indem er die beteiligten Figuren aufführt, den Perspektivträger in dieser Szene, den Handlungsort, die Funktion der Szene sowie mehr oder weniger ausführlich die Handlung.
  • Festlegung des Themas
    Das Thema wird in der Regel als solches nicht genannt, es schwingt aber über die gesamte Länge des Romans mit. Ein Thema könnte beispielsweise Gerechtigkeit sein oder Verlust.

Mit den oben genannten Vorbereitungen zerstreuen sich die meisten Befürchtungen von selbst. Es ist klar, dass die Geschichte auch auf der Länge eines Romans genügend Spannung bietet, denn sonst wäre das bei der Ausarbeitung der Handlung, spätestens aber beim Szenenplan aufgefallen. Wer seine Figuren dreidimensional gestaltet und ausführlich charakterisiert, kann sich sicher sein, dass die Leser sie interessant finden werden. Eine ausgearbeitete Handlungsstruktur und der Szenenplan bewirken, dass man genau weiß, wie die Geschichte beginnt, worauf sie zusteuert und wie der Weg dorthin aussieht.

Zu den Punkten Charakterisierung, Szenenplan und Thema werde ich in naher Zukunft jeweils einen Artikel in diesem Blog veröffentlichen, in dem ich den Zweck und die Vorgehensweise erläutere.

Planst du deine Romane im Voraus? Lässt du einen oder mehrere der hier genannten Punkte aus? Welcher Punkt bereitet dir die meisten Probleme? Ich freue mich über Kommentare!


Bildnachweis: Kerstin Brömer (eigene Bastelarbeit)


11 Kommentare

  1. Hallo :) ,

    danke für deinen Artikel, er ist hilfreich und macht Mut.
    Ich befinde mich gerade mitten in der Planung eines Phantasy – Romans und mir bereitet das Schreiben des Anfangs die meisten Probleme. – Soll ich einen offenen Anfang schreiben? Wie leite ich den Protagonisten am besten ein? Undsoweiter . Außerdem habe ich ein Problem: Ich bin durch ein anderes Buch auf meine Idee gekommen. Ich weiß nicht, ob es falsch wäre mein Buch zu schreiben, da auch die griechische Mythologie und ein jugendlicher, männlicher Protagonist auftaucht, genau wie ich es in meinem Buch plane. Meine Handlung geht zwar in eine andere Richtung, aber man weiß ja nie. (:
    Hoffe, du kannst mir weiterhelfen.

    LG, Lennart

    1. Hallo Lennart und danke für deinen Kommentar!

      Ohne dein Projekt zu kennen, ist es natürlich schwierig, konkret zu helfen oder zu raten. Aber ein paar Tipps habe ich doch:

      Der Anfang: Ich würde kurz vor dem Ereignis starten, das die gesamte Geschichte ins Rolle bringt. Du hast ja einen Protagonisten, der auch vor dem Start der Geschichte schon ein Leben hatte. Das gehört zur sogenannten Backstory. Die muss man am Anfang nicht auswälzen und genau darlegen, auch wenn du als Autor sie natürlich genau kennen musst. Die Geschichte selbst erzählt ja von Ereignissen, die für deinen Protagonisten nicht alltäglich sind (sonst würde man keine Geschichte darüber erzählen). Und diese ungewöhnlichen Ereignisse starten an einem gewissen Punkt. Eventuell bekommt dein Protagonist eine Information, die ihn aus seinem normalen Alltag ausbrechen lässt. Oder eine andere Figur bittet ihn um Hilfe. Oder er wird plötzlich angegriffen, ohne zu diesem Zeitpunkt schon die Hintergründe und die Täter zu kennen. Irgendetwas passiert, das sein bisheriges Leben auf den Kopf stellt. Und ich würde kurz (ganz kurz) vor diesem auslösenden Ereignis starten, also den Protagonisten noch kurz in seinem normalen Alltag zeigen – und dann kommt dieses unerwartete Ereignis. Das sollte noch in Kapitel 1 stattfinden.
      Wer die besten Freunde deines Protagonisten sind, kannst du dann zeigen, wenn sie das erste Mal auftauchen. Welche Noten dein Protagonist schreibt, interessiert keine Menschenseele, außer es ist für den Fortgang der Story relevant. Wie sein Verhältnis zu den Eltern ist, ob er sportlich ist oder Burger über alles mag, … all das kannst du dann zeigen, wenn es im Laufe der Geschichte akut wird. Und alles, was der Geschichte oder der Charakterisierung deiner Figur nicht dient, kannst du komplett weglassen.

      Die Einführung des Protagonisten: Lass deine Figur agieren, lass sie handeln und zeige dabei, was sie tut und wie sie es tut. Das charakterisiert extrem gut – und zwar ohne den Leser zu langweilen. Niemand will drei Seiten Beschreibung lesen, wie jemand aussieht, was er mag oder nicht, wie er sich mit XY versteht … Lass die Figur stattdessen einfach handeln und flechte die Informationen in die Handlung ein oder lass die Handlung selbst die Information transportieren. Beispiel Verhältnis zu den Eltern (falls das bei dir eine Rolle spielt, aber es ist ja nur ein Beispiel): Lass ihn mit seinen Eltern zusammentreffen. Wer reagiert wie? Vielleicht will er sich noch mit Freunden treffen oder muss weg für eine Recherche und die Eltern wollen es nicht erlauben, weil es bald dunkel wird. Wie reagiert er? Streitet er sich mit seinen Eltern? Wie ist seine Wortwahl? Wird er laut? Eventuell sogar ausfallend? Oder sieht er die Vorbehalte seiner Eltern ein und verschiebt, was auch immer er vorhatte, auf den kommenden Tag? Oder gibt er ihnen recht – nur um danach heimlich aus seinem Fenster zu klettern und doch seinen Willen durchzusetzen? Damit zeigt man nicht nur das Verhältnis zwischen Sohn und Eltern, sondern auch ganz viel an Charakteristika der Figuren. Ist jemand ungeduldig oder die Ruhe selbst? Schüchtern oder vorlaut? Zielstrebig oder kuscht er, sobald Hindernisse auftauchen? All das zu zeigen hat einen wesentlich größeren Effekt als zu schreiben: „Er war ein zielstrebiger Junge.“ Erst durch die Handlungen und dadurch, wie dein Protagonist agiert und reagiert, lernt der Leser deine Figur wirklich kennen. Abstrakte Behauptungen können nie dasselbe Ziel erreichen.
      Wo man nicht auf Beschreibung verzichten kann, sollten sie so kurz wie möglich sein und nicht über mehrere Seiten gehen. Nun planst du einen Fantasy-Roman und dazu gehört (zumindest bei epischer Fantasy) auch World Building. In der Fantasy wollen die Leser gern in andere Welten entführt werden. Die muss man natürlich dem Leser auch irgendwie darlegen. In der Fantasy sind Beschreibungen wesentlich häufiger als zum Beispiel im Thriller, wo das Tempo meist hoch bleibt und der Nervenkitzel im Vordergrund steht. Aber auch in der Fantasy würde ich so viel wie möglich in Handlung einbetten und zeigen. Hier wäre es aber auch okay, deinen Protagonisten zum Beispiel durch eine Landschaft reiten zu lassen und das, was er sieht, zu beschreiben – und seine Reaktion darauf, also wie alles auf ihn wirkt. Denn dann hat die Beschreibung gleich zwei Funktionen: Die Beschreibung der Landschaft / der Welt und sie trägt zur Charakterisierung der Hauptfigur bei. Zum Beispiel befindet er sich in einem weit von seiner Heimat entfernten Landstrich: Ist er abenteuerlustig und reagiert neugierig, offen und vielleicht sogar begeistert? Oder ist er sehr heimatverbunden und kann den fremden Eindrücken kaum etwas abgewinnen, sehnt sich nach Hause zurück, ist vielleicht sogar ängstlich? Das Beispiel zeigt auch: Du musst den Lesern nicht alle Infos zu deiner Figur, die im Laufe der Geschichte irgendwann mal relevant werden könnten, in einem riesigen Wust präsentieren. Enthülle die Eigenschaften deiner Figur ruhig nach und nach, so wie es ganz natürlich in den Lauf der Story (und damit der Handlung) passt.

      Der rechtliche Aspekt: Dieser Punkt ist tatsächlich schwer zu beantworten, ohne deine Planung und die Vorlage zu kennen. Zu nah an das andere Buch darf dein Werk natürlich nicht angelehnt sein. Aber jeder Künstler holt sich Inspiration auch aus anderen Werken. Und: Eine Idee (die Grundidee) ist nicht urheberrechtlich geschützt. Manche behaupten sogar, es gebe insgesamt nur 20 Masterplots. Wenn dein Werk also nur eine ähnliche Idee aufgreift, es aber mit ganz eigenen Figuren bevölkert ist, die nicht nur andere Namen haben, sondern auch eigene Eigenschaften, Ziele, Motivation, wenn es zudem bei der Handlung in eine andere Richtung geht, dann sehe ich da kein Problem. Du musst eben deine Geschichte erzählen. Und sie muss eine ausreichende Schöpfungshöhe aufweisen. Es gibt unzählige Geschichten über ein Liebespaar, das nicht zusammenkommen kann. Trotzdem ist keine wie Romeo und Julia. Es gibt hunderttausende Geschichten über korrupte Politiker, trotzdem ähnelt keine der anderen. Und es gibt Millionen von Geschichten mit einem jugendlichen männlichen Protagonisten. Sooo viele Variationsmöglichkeiten bei Geschlecht und Alter hat man ja auch nicht. Das alles ist also nicht das Problem. Nun weiß ich nicht, welche Rolle die griechische Mythologie in dem einen Buch spielt und welche bei dir. Und ich kenne die Handlung hier wie dort nicht. Daher kann ich hier keinen abschließenden Rat geben. Aber du musst dich einfach fragen: Geht die Ähnlichkeit über die bloße, pure Idee hinaus? Hat der Protagonist mit dem des anderen Werkes mehr Gemeinsamkeiten als nur Geschlecht und Alter? Ist auch das Thema dasselbe? Die Handlung ähnlich? Diese Fragen kannst nur du dir beantworten.

      Ich hoffe, ich konnte dir ein weiterhelfen. Viel Erfolg mit deinem Romanprojekt!
      Kerstin

  2. Ich mache mir Notizen zur nächsten oder vielleicht noch zur übernächsten Szene. Als Ziel weiß ich nur, wo ich ankommen will, aber noch nicht wie. Manchmal verwerfe ich auch das Ziel und komme woanders an. Ich möchte mit meinen Figuren agieren können, wie Menschen im wirklichen Leben. Die wissen auch noch nicht, was der morgige Tag bringt.

    1. Hallo Jutta!
      Ich bewundere Autoren, die so frei drauflosschreiben können. Bei mir funktioniert das bei Kurzgeschichten noch ganz gut. Aber bei längeren Formaten hat sich bei mir eine Planung als sehr hilfreich erwiesen. Und selbst bei Kurzgeschichten habe ich inzwischen oft den groben Handlungsablauf vor dem eigentlichen Schreibbeginn skizziert. Das liegt daran, dass ich oft Ideen habe, aber dann nicht gleich zur Umsetzung komme. Dann schreibe ich schnell auf, was mir durch den Kopf schoss. Oft kommen dabei schon ein bis zwei Seiten mit Stichworten heraus, auch für Ideen, die ich als Kurzgeschichte anlegen will.
      Danke für den Einblick in deine Arbeitsweise! Ich finde das immer sehr spannend.

  3. Hallo,

    zwar sind schon rund 2 Jahre vergangen, seit dem letzten Kommentar, das macht die ganze Seiten jedoch nicht weniger aktuell und interessant.

    Bei mir ist es so, dass ich schon seit knapp 10 Jahren mehrere Figuren, deren Lebensgeschichten und Charaktereigenschaften und einzelne Szenen im Kopf habe und seither nicht mehr vergessen kann. Immerwieder drängte sich mir das Bedürftnis auf, ein Buch, eine Geschichte über diese Charaktere zu schreiben. Da aber nur ein Fantasy-Roman in Frage kam fehlten die Ideen für eine entsprechende Fantasy-Welt (was unterscheidet diese Welt von unserer Realität, warum unterscheidet sich diese Welt von unserer, wie setze ich fiktive Gesetzmäßigkeiten unserem Verständnis von der Welt sinnvoll und nachvollziehbar entgegen, wie sieht die Landschaftsform aus, wer lebt wo in dieser Welt und warum, etc.).
    Die Überlegungen, welche getätigt werden müssen für eine fiktive Welt stehen der Recherche-Arbeit eines Roman über unsere reale Welt gefühlt in nichts nach. Problematisch wurde es dann auch, als mir noch nicht der Aufhänger für die Geschichte einfallen sollte. Jedes Thema wurde ja irgendwie schon irgendwo mal behandelt. Keine billige Kopie (in Welt und Plot) von etwas anderem zu verfassen schien da recht unmöglich.

    Das Schreiben ist ein Stück weit mein Hobby, aber neben der Alltagsbewältigung (Job, Freunde, Familie, etc.) wurde es immer anderen Aktivitäten untergeordnet und z.T. der Vergessenheit überlassen.
    Trotzdem zwickte es immer und immerwieder im Hinterkopf, ein Pool an Ideen, Charaktere die vor dem Einschlafen an meine Schädelwand klopfen weil sie geboren werden wollten… vor Rund einem Monat steckte ich noch immer bei dem Problem „ich habe keine Welt“ & „ich habe keinen Aufhänger“ und noch keine Ahnung welche der beiden Lücken als erstes wie geschlossen werden soll.

    Dann ging es ziemlich flott. Eine eher unscheinbare Diskussion, aufgefangen im Bus. Zwei Personen debattieren über die selbe Thematik, mit vernünftigen Argumenten, aber völlig entgegengesetzten Positionen. Als ich aus dem Bus stieg war das für mich nur eine von x beliebigen Momenten im Leben, in denen ich nicht weghören konnte. Für gewöhnlich mache ich mir dann immer meine eigenen Gedanken zum Thema und hake das ganze ab, vergesse es binnen weniger Stunden wieder.
    Doch dieses mal stand ich vor einem Problem, denn meine Gedanken und Überlegungen führten zu keinem befriedigenden Ergebnis. Nachdem mir die logischsten Ideen ausgingen, schweifte ich immer mehr in die Fiktion ab und hatte noch vor der Haustüre plötzlich den zündenden Aufhänger für meine Geschichte.

    Fast 10 Jahre juckte es in meinem Kopf, und mittlerweile bin ich so nahe wie nie zu vor daran dieses Jucken aus dem Kopf auf das Papier zu verbannen. Die fehlende Welt und die Rahmenbedingungen stricke ich mir momentan Stück für Stück um meinen Aufhänger zusammen. Es ging erstaunlich einfach einen Anfang zu finden, wenn man sich über das Ende Gedanken gemacht hat (als Ergebnis der Bus-Überlegungen). Alles was fehlte war die Idee zum Weg zu diesem Ende und dann das wohl altbekannte Problem der Romanplanung.

    Und genau das war es, was mich über die Suchmaschine hierher verschlagen hat. Trotz einer Flut an Ideen, welche nun durch meinen Kopf schwirren, bringt mir das alles nichts, wenn ich nicht irgendwann den Stift ansetzen und losschreiben kann.

    Ich danke für diesen Artikel, er hat mir einen nicht unerheblichen Ruck gegeben und meine Befürchtung gelindert, noch vor dem ersten Satz aufzugeben.

    Wer weiß, ob dieser Kommentar nach all der Zeit noch gelesen wird. Aber er lag mir auf dem Herzen und ist beispielhaft für mein Bedürftnis danach etwas zu schreiben :)

    Viele liebe Grüße,
    Rick

    1. Hallo Rick,
      ich freue mich sehr, dass dieser Artikel dir die Zuversicht gebracht hat, deine Geschichte zu Papier bringen zu können. Genau darum geht es mir bei der Arbeit an diesem Blog. Umso schöner sind solche Rückmeldungen. Danke dafür!
      Du hast recht: Der Artikel bleibt natürlich aktuell. Solche Inhalte werden immer wieder gefunden und gelesen – und damit auch dein Kommentar. Sicherlich sprichst du mit deinen Erfahrungen vielen anderen aus der Seele, die anfangs ebenfalls daran zweifeln, es schaffen zu können, oder die einfach nicht genau wissen, wie sie anfangen sollen. Oft hilft es ja schon, zu sehen, dass es anderen ebenso ergeht. Und da du diese Phase nun wohl überwunden hast und die Planung zielgerichtet angehen und anschließend das Schreiben in Angriff nehmen kannst, bin ich mir sicher, dass dein Kommentar anderen ebenfalls einen Ruck geben kann, das Abenteuer, einen Roman zu schreiben, ernsthaft anzugehen.
      Dir wünsche ich viel Erfolg und vor allem viel Spaß auf dem Weg zum ersten Roman!
      Liebe Grüße
      Kerstin

  4. Hallo Kerstin,

    bin wieder einmal über ungeplante Umwege diesmal auf Deinen Beitrag aus 2012 gestolpert. Anlass war, dass ich neuerlich von mehreren Personen, nach einer „Zufallsbegegnung“ von meiner Lebensgeschichte zu erzählen versuchte. Versuchte deswegen, erzähle eine „Bio-graphie“ die wie ein Roman sich anhört, aber doch alles real erlebt wurde. In der „Erzählung“ kommt alles vor, was im Leben von Menschen passieren kann, auch (!) echte Wunder. Inzwischen haben mir sicher mehr als 100 Menschen im Laufe der Jahre gesagt, mich dazu aufgefordert, darüber zu schreiben. Aber wie 60 Jahre Lebensgeschichte schreiben? Mit zahllosen Ereignissen und Begegnungen und vor allem, es lässt sich nicht in von einander trennen. Die Geschichte baut sich tatsächlich von Anfang meines Lebens an auf und strebt immer neuen Höhepunkte an, die allesamt nicht gewöhnlich sind. So dass mir eine „Unterteilung“ oder „Aufteilung“ quasi Teil 1 bis Teil X, undurchführbar erscheint, weil man die Entwicklung kennen muss, um die Ungewöhnlichkeit zu verstehen. Erlebe ich auch wenn ich teilweise im Gespräch dies versuche. Es hängt alles miteinander und ist nicht teilbar. Andererseits frage ich mich, wenn jedes Jahr mehr als 100.000 neue Buchtiteln erscheinen, wer ist auf den 100.001 dann nach besonders ansprechbar, wenn es gleichzeitig bereits Millionen von Geschichten, wahr oder erfunden gibt. Eine bereits längst unübersehbares Angebot. Und doch hat meine Geschichte, wahre Geschichte einen roten Faden, denn ich darf behaupten, dass es tatsächlich G-tt gibt, nicht weil ich jetzt 66 Jahre alt werde, sondern weil ich die Begegnung mit Ihm von ersten Tag beschreiben und später sogar bezeugen kann, ja selbst vom Diesseits (ohne Nah-Toderfahrung!). Ohne Magie, ohne Esoterik, ohne Schamanismus und was es da sonst noch so alles in der Welt darüber bekannt ist. Davon denke ich gibt es nicht sehr viele Zeitgenossen, die das behaupten können.

    Und trotzdem, oder gerade deswegen scheue ich vor dieser für mich riesigen Aufgabe und Herausforderung, denn wenn ich das Gegenteil davon bewirke, schreibe ich lieber keine einzige Zeile darüber, nur habe ich dabei das Gefühl unrecht zu tun.

    Also so einfach ist das Ganze nicht, denn es warten inzwischen sehr viele Menschen, dass ich dieses „unmögliche“ Buch endlich, endlich schreibe.

    Was soll ich tun? Wie soll ich es tun? So wie ich Ihnen diesen Kommentar eben schreibe?, Als Roman, der aber dann doch wieder kein Roman ist, sein soll? Als Biographie, wo hunderte Menschen darin vorkommen, wo Verwandte, Bekannte, Freunde, Arbeitskollegen, wo einem alles darin begegnet und trotzdem mit der Geschichte von „mir“ in einen Zusammenhang steht, direkt oder indirekt.

    Hilfe, was oder wie soll ich es tun? Ich brauche eine klare Ansage, denn die nicht erfüllte Aufgabe wurde für mich inzwischen zur täglichen Belastung, weil sie noch nicht erledigt ist. Und sie wird nicht kleiner, sondern noch umfangreicher, weil sie außerdem noch immer weiter geht! Ich habe viel in meinem Leben geschrieben und schreibe noch immer, aber eben noch kein Buch.

    Können Sie mir durch Ihre Erfahrung einen Rat geben? Wenn Sie mir nicht helfen können und es mir auch sagen, ist es mir auch eine Hilfe, denn bei meiner Geschichte wundert mich nichts mehr.

    Liebe Grüße
    Johannes

    1. Hallo Johannes, heute bin ich durch Zufall auf diese Seite gestoßen und seit Ihrem Eintrag hier sind nun schon mehr als zwei Jahre vergangen. Ihre Zeilen haben mich neugierig gemacht – haben Sie inzwischen angefangen mit Ihrem Buch oder ist es gar schon fertig? Würde mich freuen, etwas von Ihnen zu hören.
      Helen

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