So klappt es mit dem Konjunktiv
Hätte, hätte, Fahrradkette. Mit diesem inzwischen geflügelten Wort haben sicherlich viele von uns schon mal jemandem deutlich gemacht, wie sinnlos es ist, einer verpassten Gelegenheit nachzutrauern, wenn sich die Situation sowieso nicht mehr ändern lässt. Oder wie wenig zielführend reines Wunschdenken ist, wenn die Realität ganz anders aussieht. Ein klassischer Fall für den Gebrauch des Konjunktivs. Daneben gibt es noch einige weitere typische Anwendungsgebiete. Als freie Lektorin stelle ich immer wieder fest, dass es vielen AutorInnen schwerfällt, diesen immer die jeweils richtige Konjunktivform zuzuordnen. Das ist auch kein Wunder: Sprache wandelt sich stetig und so nutzen wir heute auch den Konjunktiv anders als früher. In einigen Fällen sind sowohl Konjunktiv I als auch Konjunktiv II formal richtig (sprich: weit verbreitet und von der Duden-Redaktion anerkannt), zudem könnte man denselben Satz in manchen Fällen auch mit würde + Infinitiv bilden und damit dasselbe aussagen. Das heißt aber nicht, dass überall alle Formen erlaubt sind. Und dort, wo mehrere Formen möglich sind, stellt sich immer noch die Frage nach dem (guten) Stil. Es ist also nicht unbedingt ratsam, sich einzig auf das eigene Bauchgefühl zu verlassen und zu hoffen, damit richtig zu liegen. Und wie bildet man den Konjunktiv nun korrekt? Das ist beileibe kein Hexenwerk. Los geht’s.