Bild Bücherstapel und E-Book-Reader

BookRix: Neue Verkaufsplattform für E-Books gestartet

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Gestern ist der Buchverkauf bei BookRix gestartet. Nun können unabhängige Autoren ihre E-Books auf diese Plattform hochladen und dort verkaufen. Wer das in Betracht zieht, sollte die Konditionen genau prüfen und vergleichen.

Was leistet der Dienst für Autoren?

Autoren können aus zwei Modellen wählen:

  1. Der Verkauf erfolgt einzig über BookRix. Der Dienst wirbt mit den rund 100.000 Mitgliedern seiner Community als potenziellen Lesern und Buchkäufern.
  2. BookRix stellt das E-Book auch anderen Shops bereit. Die Rede ist hier von über 60 anderen E-Book-Stores.

Soweit klingt das Angebot gut. BookRix stellt damit einen ähnlichen Service bereit wie der US-amerikanische Dienst Smashwords: den Vertrieb von Büchern im ePub-Format auf der hauseigenen Plattform und auf Wunsch die Bereitstellung in anderen Stores. Da Smashwords zum Beispiel die vielen kleinen deutschen E-Book-Stores nicht kennt und beliefert, ist ein solcher Dienst für den deutschsprachigen Raum begrüßenswert. Doch Interessenten sollten einen Blick in die Konditionen werfen.

BookRix ist teurer als vergleichbare Services

BookRix berechnet für jedes Werk eine Gebühr. Die beträgt 4,99 Euro, wenn man ausschließlich über BookRix vertreiben lassen möchte, und 19,99 Euro, wenn man die Distribution über andere Shops wahrnehmen möchte. Dabei handelt es sich um eine einmalige Gebühr und es sollen keine weiteren Kosten entstehen – schön. Aber beispielsweise bei Amazon und Smashwords ist das Bereitstellen auf der Plattform komplett kostenlos. Um diese Gebühr ist die Nutzung von BookRix also teurer.

BookRix bietet geringere Tantiemen für Autoren

Wie sieht es aber mit den Tantiemen aus?

Amazon Kindle Direct Publishing (KDP) bietet, wenn das E-Book zu einem Preis zwischen 2,60 Euro und 8,69 Euro angeboten wird, eine 70%-Lizenzgebühr-Option für den Autor. 30% verbleiben beim Betreiber der Plattform, also bei Amazon. Bei diesem 70%-Tantiemenmodell zieht Amazon zuvor vom Listenpreis noch einen Betrag für die Transaktionsgebühr ab, die sich aber im niedrigen Centbereich bewegt. Bei einer Dateigröße von 1 MB (die meisten E-Books sind deutlich kleiner) bedeutet das in Deutschland 0,12 Euro.

Smashwords bietet Autoren bei Verkäufen über deren Plattform 85% des Nettoverkaufserlöses (Listenpreis abzüglich der Transaktionskosten wie Abrechnungsgebühren, etwaige Gebühren für ein Partnerprogramm oder für Rückbuchungen bei Kreditkarten etc.), bei Verkäufen über externe Shops 60% des Listenpreises (also vom Bruttopreis!).

Und BookRix? Der neue Service bietet Autoren 55% des Nettoverkaufspreises (Endverkaufspreis abzüglich 19% Mehrwertsteuer), bei Verkäufen über externe Plattformen sogar nur 43% vom Nettopreis.

Im Folgenden sind die Kosten und die Tantiemen für Autoren bei Amazon und bei BookRix aufgelistet. Die Angaben unter der Überschrift  „BookRix (Verkauf über Fremdanbieter)“ gelten beispielsweise auch für Verkäufe bei Amazon, wenn das Werk dort über BookRix eingestellt wurde. Die Berechnung erfolgt für ein Werk mit einer Dateigröße von 1 MB, das zu einem Preis von 3,99 Euro angeboten wird.

Amazon KDP
Gebühren/Kosten: –
Berechnungsformel für Tantiemen: Lizenzgebührensatz x (Listenpreis – Versandkosten)
Lizenzgebührensatz für Autoren: 70%
Berechnung der Tantiemen: 0,70 x (3,99 – 0,12)
Erlös für den Autor: 2,71 Euro

BookRix (Verkauf über BookRix)
Gebühren/Kosten: 4,99 Euro
Berechnungsformel für Tantiemen: Lizenzgebührensatz x (Listenpreis – Mehrwertsteuer)
Lizenzgebührensatz für Autoren: 55%
Berechnung der Tantiemen: 0,55 x (3,99 – 0,64)
Erlös für den Autor: 1,84 Euro

BookRix (Verkauf über Fremdanbieter)
Gebühren/Kosten: 19,99 Euro
Berechnungsformel für Tantiemen: Lizenzgebührensatz x (Listenpreis – Mehrwertsteuer)
Lizenzgebührensatz für Autoren: 43%
Berechnung der Tantiemen: 0,43 x (3,99 – 0,64)
Erlös für den Autor: 1,44 Euro

Stellt ein Autor also ein Werk mit einer Dateigröße von 1 MB zum Preis von 3,99 Euro direkt bei Amazons Kindle Direct Publishing ein, hat er keine Kosten und erhält pro Verkauf 2,71 Euro. Nutzt er dagegen BookRix, um sein Werk bei Amazon einzustellen, hat er einmalige Kosten von 19,99 Euro und erhält pro Verkauf nur 1,44 Euro – das ist nur gut die Hälfte der Tantiemen im vorgenannten Fall.

Weniger Kontrolle für den Autor

Wer direkt bei Amazon anbietet, erhält Echtzeitinformationen über die Zahl der Verkäufe und die damit einhergehenden Erlöse. Hat man sein E-Book aber über BookRix auch in Amazons Kindle Store gebracht, dann kann nur BookRix diese Informationen direkt abrufen. BookRix verspricht zwar auf seiner Website eine transparente Übersicht über die Verkäufe und eine regelmäßige Abrechnung über die Einnahmen, aber nun ist man als Autor darauf angewiesen und hat nicht mehr selbst die Kontrolle.

Zudem erfolgt bei BookRix die regelmäßige Abrechnung jeweils zum Quartalsende und nicht wie bei Amazon pro Monat.

Unabhängige Autoren experimentieren darüber hinaus gern mit dem Preis. Üblicherweise bedeutet ein geringerer Preis für den Leser naturgemäß geringere Tantiemen pro verkauftem Exemplar für den Autor, aber häufig auch eine wesentlich höhere Anzahl an Verkäufen. Das kann sich durchaus sogar finanziell lohnen. Vor allem nutzen einen niedrigen Preis aber auch Autoren, die noch recht neu am Markt sind und die sich erst eine treue Leserschaft aufbauen wollen. Manche bieten ein Buch zum Launch auch für sagen wir mal zwei Wochen zu einem Preis von 0,99 Euro an und erhöhen danach auf 2,99 Euro. Alles ist möglich, wenn der Autor selbst die Kontrolle hat und die Einstellungen selbst ändern kann. Aber auch nur dann.

Fazit

Ich finde es toll, dass es mit BookRix eine solch neue Veröffentlichungsmöglichkeit nun auch für den deutschsprachigen Raum gibt. Vor allem der Service, das Werk gleich in zahlreichen anderen Shops vertreiben zu lassen, ist sehr interessant. Auf der FAQ-Seite von BookRix werden 84 E-Book-Shops aufgelistet, in denen das Buch bei dieser Option zusätzlich zu BookRix selbst verfügbar sein soll.

Ich verstehe nur nicht, warum die Konditionen für die Autoren so viel schlechter als bei der Konkurrenz sein müssen. Da BookRix an jedem verkauften Exemplar ordentlich verdient, sollte eine „Startgebühr“ nun wirklich hinfällig sein. Und auch die Tantiemen für die Autoren sind schlechter als bei der Konkurrenz. Natürlich möchte und muss BookRix daran verdienen, wenn es im Auftrag des Autors die Distribution an externe Shops vornimmt. Aber dafür eine Extragebühr plus massiv reduzierte Prozente für den Autor? Das erscheint mir zu viel. Leider kann der Autor bei dem Modell der Bereitstellung an andere Shops diese nicht auswählen. Er kann also nicht zum Beispiel bei Amazon selbst einstellen und nur für die anderen Shops die Distribution von BookRix nutzen.

Insgesamt ein auf den ersten Blick toller Service, der Autoren aber leider keine allzu guten Konditionen bietet. Wer selbst ein E-Book anzubieten hat, sollte sich fragen, was ihm wichtiger ist: Auf der einen Seite erspart der recht einfach zu handhabende Service von BookRix eine Menge Zeit, wenn man sonst die zahlreichen Shops einzeln selbst bedienen wollte. Ich bin mir außerdem sicher, dass die „Macher“ von BookRix sich viel Mühe gegeben haben und einen guten Service bieten wollen und werden. Auf der anderen Seite stehen die (unüblichen) Gebühren sowie die wesentlich schlechteren Erlöse und der Kontrollverlust für Autoren.

Bildnachweis: almoond / depositphotos.com

Was denkst du über den neuen Service von BookRix? Findest du die Konditionen für Autoren in Ordnung? Würdest du BookRix für den Vertrieb deines E-Books nutzen? Ich freue mich über Kommentare!

30 Kommentare

  1. Ich nutze seit jeher Xinxii zur Vermarktung meiner eBooks und bin sehr zufrieden. Die Plattform ist etabliert, alle Services sind kostenlos (selbst die Konvertierung in epub und mobi für eBooks mit ISBN), und ich bekomme 70% Provision auf den Nettoverkaufspreis. Die Distribution an wichtige eBook-Shops ist ebenfalls gewährleistet, sofern man es wünscht. Was mir wichtig ist: Man kann sie auf Xinxii selber auswählen. Für mich ist Xinxii also perfekt.

    1. Hallo Martina,

      ich habe mir die Konditionen auf XinXii eben eingehend angesehen. Das sind wirklich faire Bedingungen. Die Hauptvorteile hast du ja schon aufgezählt. Ein toller Service.
      Speziell auf Amazon würde ich mein E-Book immer selbst einstellen. Für die meisten Autoren dürfte das die wichtigste Verkaufsplattform sein. Da machen die besseren Konditionen bei einem Direktvertrieb schon einen Unterschied. Aber für alle anderen Stores ist eine automatische Distribution eine tolle Option, die viel Zeit und Nerven spart. Und bei XinXii kann man sich die Distributionspartner ja aussuchen. Dass das bei BookRix nicht geht, ist aus meiner Sicht ein ganz entscheidender Nachteil – zusätzlich zu den Startgebühren und dem niedrigen Erlös für Autoren.

      Danke für deinen Beitrag!

  2. Zunächst einmal vielen Dank für Deine Review, in der Du die Vor- und Nachteile unseres neuen Angebotes ja sehr objektiv herausgestellt hast.

    Zum Deinem Vergleich BookRix-Amazon können wir nur sagen: an Amazon selbst kommen wir was die Konditionen angeht einfach nicht ran. Amazon bietet Autoren die direkt über Amazon veröffentlichen bessere Konditionen als uns . Das geht anderen mit uns vergleichbaren Anbietern, die für Autoren eBooks in den Kindle-Shop bringen übrigens ganz genau so.

    Die Vorteile unseres Angebotes liegen ganz klar auf der Hand:
    – Wir aggregieren die eBooks unserer Autoren an viele verschiedene Stores, wir bündeln und vereinfachen also den Vertriebsprozess für ihn, z.B. Autor erhält er über uns eine Abrechnung für alle Shops etc.
    -Wir bieten Autoren mit unserer großen, lebendigen Community mit 100.000 registrierten Nutzern (=Lesern) zusätzlich eine Vermarktungsplattform, ein Umfeld um sich eine Leserschaft (=potenzielle Käufer) aufzubauen und Eigenmarketing zu betreiben.

    Bezüglich der Startkosten: im Vergleich zu anderen, mit BookRix vergleichbaren Anbietern, die eBooks gleich in eine ganze Palette von Shops bringen, haben wir genau genommen sogar sehr niedrige Startkosten.

    Man muss natürlich auch bedenken, dass wir gerade ganz frisch am Markt sind. Wir arbeiten schon an anderen Preis-Modellen und werden uns diesbezüglich mit der Zeit verändern und verbessern. Um hier nochmal auf Amazon zu sprechen zu kommen – Amazon kann es sich natürlich leisten im Self-Publishing-Bereich, trotz hoher Autorenbeteiligung, ohne Startgebühren zu arbeiten, weil das Unternehmen in anderen Bereichen immense Umsätze macht und das Self-Publishing-Angebot damit quasi subventionieren kann.

    Wie gesagt, werden wir unser Angebot immer weiter verbessern und ausbauen, auch in Sachen Wahlmöglichkeiten für den Autor. So wollen wir es in Zukunft z.B. auch ermöglichen, gezielt Shops zu selektieren, in denen das eBook erhältlich sein soll. Hinter unserem Angebot steckt ein entsprechend komplexes System, daher ist leider nicht alles was mir gerne möchten von heute auf morgen realisierbar.

    1. Hallo Nils und herzlichen Dank für deinen Besuch in meinem Blog und für deine Antwort! Asche auf mein Haupt, ich war über Weinachten sehr eingeschränkt online und habe gerade erst gesehen, dass es diesen Kommentar gibt, er aber im Spam-Filter hängenblieb. Ich habe eigentlich keine Restriktionen eingestellt, Kommentare werden sofort veröffentlicht und brauchen keine Extra-Freischaltung. Darum hatte ich den Spam-Filter nicht im Blick. Warum dein Kommentar (als bisher einziger) steckenblieb, weiß ich nicht. Sorry für die späte Freischaltung deines Kommentars! (28.12.2011, 00:40 Uhr)

      Die Möglichkeit, Jobs zu selektieren, hatte Tim Maicher von BookRix auf Twitter schon einmal angekündigt. Das hatte ich vorhin auch schon weiter unten auf einen anderen Kommentar hin ergänzt. Ich denke, das wäre eine ganz entscheidende Verbesserung, wenn es umgesetzt ist. Denn ganz ehrlich: Auf Amazon lohnt sich nur eine eigene Veröffentlichung durch den Autor. Für die vielen anderen (kleineren) Plattformen kann sich euer Service durch die Zeitersparnis vielleicht rechnen.

      Annemarie hatte in einem Kommentar hier noch einen wichtigen Punkt angesprochen: Bei euch kann man ein E-Book nicht mehr nachträglich ändern/austauschen. Das geht aber bei den meisten anderen Anbietern. Habt ihr hierzu auch noch eine Anpassung vor?

      Nochmals herzlichen Dank für deinen Kommentar und sorry für die späte Veröffentlichung
      Kerstin

  3. Die Konditionen von Bookrix erscheinen mir mit Vergleich zu Amazon und Smashwords auch nicht so toll, zumal der Vertriebsweg exklusiv ist und man nicht entscheiden kann, die eBooks bei Amazon selbst reinzustellen.

    Andererseits verstehe ich schon, dass die jeweiligen Online-Händler auch wieder Prozente haben wollen und oft auch eine Einstellgebühr, die z. B. bei Ciando, will man als Indie dort einstellen (sie sind Distributor für Bol, Thalia, buecher.de, buch.de und noch ein paar) zahlt man derzeit dafür 100 EUR pro Titel, mindestens 250 EUR und bekommt 50% Marge. Hüstel, dagegen ist das Angebot von Bookrix ein Schnäppchen, zumal sie an viel mehr Onlineshops ausliefern.

    Zudem stellt Bookrix eine ISBN bereit. Würde man die selbst kaufen, hätte man jährlich wiederkehrende Kosten. Für viele Shops ist diese notwendig, auch nehmen viele Shops keine Indie-E-Books von den Autoren direkt an. Auch die Distributoren nehmen meist nur Verlage als Kunden an und verlangen einiges pro Titel.

    Fraglich ist allerdings, ob nicht die meisten E-Books ohnehin über Amazon und Beam E-Books weggehen bzw. ob die Leser einen breiteren Vertriebsweg wünschen oder brauchen und wie sich das längerfristig entwickelt.

    Für jemanden, der möglichst viele Vertriebswege wünscht, ist Bookrix derzeit ohne Konkurrenz.

    Eine eindeutige Antwort, was besser ist, finde ich leider nicht. Es kommt wohl auf die persönlichen Ziele bzw. die schwer einzuschätzende aktuelle Marktsituation an. Genaue Statistiken bekommt man ja kaum. Außerdem kann sich das alles recht schnell ändern.

    1. Die Konditionen von Ciando sind wirklich abenteuerlich: Zusätzlich zu der hohen Einstellgebühr kommen noch jährliche Kosten für „technische Schutzmaßnahmen“ (= Kopierschutz in zwei Varianten, auf den ich aber eh verzichten würde), zudem hat der Vertrag eine Laufzeit von mindestens drei Jahren … Nein, das kann man niemandem empfehlen.

      Wenn BookRix dagegen auch besser abschneiden mag, gut sind die Konditionen dieses Dienstleisters trotzdem nicht. Es mag tatsächlich so sein, dass BookRix derzeit die meisten zusätzlichen Shops beliefert. Aber ganz ehrlich: Von den meisten habe ich noch nie etwas gehört (und ich beschäftige mich mit dem Thema) und ich denke, sie sind nicht absatzrelevant.

      Zu dem großen Nachteil von BookRix, dass man die durch diesen Dienst zu beliefernden zusätzlichen Shops nicht auswählen kann, hat kürzlich ein Mitarbeiter von BookRix auf Twitter geschrieben, dass diese Auswahlmöglichkeit noch hinzugefügt werden soll. Da man aber nicht weiß, ob und wann das tatsächlich der Fall sein wird, können wir hier ja nur über die aktuellen Bedingungen diskutieren. Ich wollte das der Vollständigkeit (und Fairness) halber aber noch ergänzen.

      „Eine eindeutige Antwort, was besser ist, finde ich leider nicht. Es kommt wohl auf die persönlichen Ziele bzw. die schwer einzuschätzende aktuelle Marktsituation an. Genaue Statistiken bekommt man ja kaum. Außerdem kann sich das alles recht schnell ändern.“

      Das unterschreibe ich. Je nach den persönlichen Zielen kann für den einen Autor eine andere Option die beste sein als für einen anderen. Ich finde es nur wichtig, dass jeder die unterschiedlichen Optionen kennt. Dann kann man auch eine fundierte Entscheidung treffen.

  4. @Ursula, Eine ISBN KAUFT man und dann hat man sie. Im übrigen kosten die ISBN für bookrix und Co bloß Cents – deswegen gibt es die bei Smashwords kostenlos. Teuer isses bloß, wenn ich als Autorin sie einzeln kaufe.

    Diesen an sich gelungenen Blogpost hier möchte ich um einen wichtigen Punkt ergänzen, der mir beim Lesen der FAQ auf Bookrix aufgestoßen ist: Ein veröffentlichtes E-Book kann nicht mehr geändert werden!!!

    Smashwords bis Amazon bis sonstwer bietet dagegen die Möglichkeit, sein E-Book so oft zu korrigieren, überarbeiten, mit neuem Cover versehen, updaten … , wie man will.
    Das halte ich für einen unschlagbaren Vorteil von E-Book; gerade für unerfahrenere AutorInnen: Man kann sein Werk immer noch weiter verbessern – nichts ist in Stein gemeißelt.
    Und wer „nix“ falsch gemacht hat und nicht mal nachträglich Vertipper findet, braucht trotzdem die Möglichkeit, neue Versionen hochzuladen. Fürs Marketing nämlich, wenn man weitere Bücher veröfentlicht und die dann am Ende miteinander verlinken will, damit die begeisterten LeserInnen mit einem Klick das nächste Buch kaufen können.

    Zitat aus FAQ
    „Autorenfragen zum eBookverkauf (…) Kann ich mein Buch nachträglich noch bearbeiten?
    Nein, in dem Moment in dem Du Dein Buch endgültig abschließt und zum Verkauf freischaltest, kannst Du Dein Buch nicht mehr nachträglich bearbeiten.“

    Ich kann es fast nicht glauben.

    1. „Diesen an sich gelungenen Blogpost hier möchte ich um einen wichtigen Punkt ergänzen, der mir beim Lesen der FAQ auf Bookrix aufgestoßen ist: Ein veröffentlichtes E-Book kann nicht mehr geändert werden!!!“

      Stimmt, das ist noch ein ganz entscheidender Nachteil! Ein ganz wichtiger Punkt.
      Danke für diese Ergänzung, Annemarie! :)

  5. Für den Eintrag der ISBNs ins VLB entstehen jährliche Gebühren, die zugegebenermaßen aufgrund der Menge für Bookrix deutlich günstiger sein dürften als für eine einzelne Autorin. Möglich, dass es diese Gebühren in Amerika nicht gibt. Ich glaube, dort wird vieles ohnehin unbürokratischer gehandhabt.
    Bookrix liefert an Libreka und das geht, soweit ich weiß, nur mit VLB-Eintrag.
    Ich weiß nicht, ob auch Buch.de, Buecher.de, Libri etc. den VLB-Eintrag als Voraussetzung für die Aufnahme ins Sortiment haben.

    Gerade bei Sachbüchern, die man regelmäßig updaten möchte, ist das äußerst fatal, wenn man nichts im Nachhinein ändern kann. Das ist schon ein sehr großes Minus, da es eines der größten Vorteile von E-Books zunichte macht.

    Den Preis für E-Books darf man eigentlich nicht mehr verändern, da auch für reine E-Book-Veröffentlichungen leider das Buchpreisbindungsgesetz gilt. Das gibt es in den USA und GB nicht, was den Autoren dort einen Vorteil verschafft, da sie damit experimentieren können.
    Einige Verlage wollen ja sogar gesetzlich verankern, dass die E-Book-Preise identisch mit den Preisen für die jew. Printausgabe sein muss. Damit kommen sie aber hoffentlich nicht durch.

    „Zudem erfolgt bei BookRix die regelmäßige Abrechnung jeweils zum Quartalsende und nicht wie bei Amazon pro Monat.“
    Das sehe ich auch als Nachteil. Bei Amazon hat man mehr Transparenz, kann jederzeit nachsehen. Bei Bookrix scheint diese Möglichkeit (noch) nicht vorgesehen zu sein.

    Mein Mann meinte, dass ich lieber abwarten und die alten Titel nur bei Amazon und Beam E-Books lassen soll, da die ganzen Amazon-Verknüpfungen für diesen Titel sonst weg sind. Einer davon ist seit Wochen auf der Bestsellerliste und wäre es danach wohl nicht mehr … Der verkauft sich nicht nach Namen, sondern weil er auf dieser Liste steht und das wäre dann alles dahin.
    Außerdem wüsste man nicht, wie lange es dauert, bis sie wieder bei Amazon drin stehen. (Ich habe diesbezüglich bei BookRix nachgefragt.)

    Mit einem neuen Titel kann ich es mal versuchen. Dann sehe ich ja, wie es läuft bzw. wie viel ich anteilsmäßig über div. Händler verdiene (Bookrix wird das ja hoffentlich aufschlüsseln) und ob ich mit den anderen Titeln nachziehe.

    Er denkt, dass BookRix nicht die Einzigen bleiben werden und dann ihre Margen erhöhen, weil auch er sie etwas mager findet, gerade in Verbindung mit der Gebühr.
    Er sagt, die meisten kaufen ohnehin bei Amazon und ITunes. (Sie dürften wirklich die ersten beiden Plätze der Liste an Marktanteilen von E-Book-Verkäufen innehaben – deutlich vor den anderen.) ITunes wäre ja durch Smashwords abgedeckt.

    1. Ja, der Kauf einer ISBN ist eine einmalige Ausgabe. Soll das Werk aber im Verzeichnis lieferbarer Bücher (VLB) gelistet werden, fallen jährliche Gebühren an.

      Für alle Interessierten sind im Folgenden die Kosten für den Kauf einer/mehrerer ISBN dargestellt. In Deutschland ist die Agentur für Buchmarktstandards für die Vergabe und den Verkauf der ISBN zuständig.

      Wenn man als Autor beziehungsweise (Selbst-)Verlag eine einzelne ISBN erwerben möchte, sehen die Kosten wie folgt aus:

      65,00 EUR Bearbeitungsgebühr
      1,45 EUR Versandkosten
      12,63 EUR Mehrwertsteuer
      ———–
      79,08 EUR Gesamtbetrag

      Das ist natürlich recht teuer. Man kann aber auch ISBN-Pakete erwerben. Dazu sind einige Bedingungen zu erfüllen, außerdem kostet das Procedere eine einmalige Gebühr. Das kann sich aber trotzdem rechnen, wenn man einige Bücher verlegen möchte. Zudem benötigt jedes eigene Format (zum Beispiel Hardcover, Taschenbuch, bei E-Books .mobi, .epup) jeweils eine eigene ISBN. Je nachdem, in wie vielen Formaten man sein Werk herausbringen möchte, lohnen sich ebenfalls schon Pakete. Die Kosten:

      10 Nummern EUR 19,00
      100 Nummern EUR 39,00
      1 000 Nummern EUR 69,00
      10 000 Nummern EUR 399,00
      100 000 Nummern EUR 2.999,00

      Alle Preise verstehen sich + Versandkosten + MwSt.

      Es ist klar, dass BookRix und die Konkurrenten große Nummernblöcke aufkaufen. So belaufen sich zum Beispiel die Stückkosten für denjenigen, der 100.000 ISBN kauft, auf knapp 3 Cent. Das fällt nun wirklich nicht ins Gewicht. Und wie Annemarie schon sagte, Smashwords beispielsweise verschenkt die ISBN.

      Tja, die Buchpreisbindung. Mir war immer klar, dass ich dafür sorgen muss, dass mein Werk überall gleich viel kostet, egal bei welchem Anbieter. Aber ich dachte, ich könnte mit dem Preis experimentieren, wenn ich das gewährleiste, also wenn ich eine Preisänderung auf jeder Plattform, auf der es mein Buch zu kaufen gibt, vollziehe. Aber es ist tatsächlich so, dass man (bis auf ganz wenige Ausnahmen, die sehr strikt geregelt sind) an den ursprünglichen Preis mindestens 18 Monate gebunden ist. Wenn ich auch noch ein gewisses Verständnis für „ein Preis auf allen Kanälen“ habe, für diese langen zeitlichen Fesseln für den Urheber / Rechteinhaber kann ich kein Verständnis aufbringen. Das ist, wie du schon sagst, ein Nachteil gegenüber Autoren in den USA oder in GB.

      Ich glaube auch, dass es nur ein paar wenige wirklich relevante E-Book-Shops gibt, in denen man auf jeden Fall präsent sein sollte. Ich denke nicht, dass man jeden noch so kleinen Store ebenfalls bedienen muss. Deine Taktik, die Backlist zunächst auf den beiden großen Plattformen zu belassen und bei einem neuen Titel (auch) mit anderen zu experimentieren, hört sich gut an. Momentan ist das alles im Fluss, Vorhersagen sind schwierig, um ein paar Experimente wird man kaum herumkommen. Viel Erfolg damit!

      Ursula, ganz herzlichen Dank für deine Ergänzungen und Kommentare! :)

  6. „Nein, in dem Moment in dem Du Dein Buch endgültig abschließt und zum Verkauf freischaltest, kannst Du Dein Buch nicht mehr nachträglich bearbeiten.”
    Ich kann es fast nicht glauben.“

    Ich auch nicht. :-(

  7. Liebe Kerstin,

    vielen Dank für Dein Engagement und die Beleuchtung aller Auswahlkriterien, die für Autoren relevant sind. Du bietest uns hier eine große Hilfe und bewegst was.

    Liebe Grüße
    Ursula

    Eine Möglichkeit, eine eindeutige Identifikationsnummer einem digitalen Werk zuzuordnen wäre noch die DOI: http://www.doi.org/.
    Z. B. Shaker Media verwenden sie.

    1. Danke für das große Lob!

      Dieses Blog ist dazu da, anderen Autoren zu helfen. Ich liebe es, zu lernen und Wissen anzusammeln, aber auch, es weiterzugeben. Wenn wir unsere Erfahrungen austauschen, profitieren wir letztlich alle. Dazu tragt ihr einen ganz großen Teil mit den Kommentaren bei. Danke dafür!

  8. Der Geldfluss sollte immer nur von Plattformen und Verlagen zu den Autoren erfolgen. Wer dieses für mich unumstößliche Gesetz verletzt, kommt bei mir automatisch in die Abteilung »Zuschuss-Verlage«.

    Als Indie-Autor stelle ich immer meine Werke direkt auf die Plattformen ein, ohne den Umweg über einen Verlag oder Vermittler. Wenn das nicht geht (z.B. bei Thailia), dann muss ich eben selbst einen Verlag gründen (Gewerbeamt ca. 30 €), oder ich wende mich an faire Anbieter wie »Smashwords«.

    Diese nehmen keine Einstell- oder sonstige Gebühren und berechnen nur eine kleine Kommission. Deshalb sind sie für mich auch akzeptabel. Wir als Indie-Autoren sollten soweit wie möglich unsere Freiheiten behalten…

    1. Ja, man ist manchmal versucht, im Vergleich mit anderen, noch wesentlich teureren Diensten zu sagen: „Na ja, es ist ja nur ein kleiner Betrag …“
      Bei Verlagen sollte der Geldfluss aber immer und grundsätzlich nur in eine Richtung laufen, da stimme ich dir voll zu. Diese Distributionsdienste für E-Books sind ja noch eine recht neue Erscheinung. Aber im Grunde kann man Analogien ziehen: Wie Verlage dazu da sind, Printbücher in Buchhandlungen zu bringen (+ Lektorat, Korrektorat, Herstellung – und für E-Books alles, was die neuen E-Book-Distributoren auch machen), so sind diese neuen Dienste dazu da, E-Books in die entsprechenden Onlineshops zu bringen. Warum dazu dann Gebühren erhoben werden sollen, erschließt sich mir auch nicht. Zumal Smashwords ja zeigt, dass es auch anders geht.

      Ich wünsche mir einen Dienst mit den Konditonen von Smashwords, der auch die wichtigen deutschen Onlineshops beliefert.

      „Wir als Indie-Autoren sollten soweit wie möglich unsere Freiheiten behalten…“

      Absolute Zustimmung!

      Danke für deinen Kommentar!

  9. Bei BookRix wird man entmündigt,wie auch von jedem Verlag. Ich kann mir aber vorstellen, dass viel das wollen, weil sie keine Lust haben, sich um Vermarktung etc. selbst zu kümmern, weil sie auch Angst vor den diversen Formaten haben.

    Dann die Software – sie ist nicht fertig. Es ist doch ein Unding, dass ich nur den BookRix-eigenen Editor, im Dialog auch noch, benutzen kann. PDF-Upload geht, aber die ankommende Schriftgröße ist zu klein. Ich habe das als Brillenträger erst nicht gemerkt, bis sich andere Leser bei mir beschwert haben.

    Dann die 4,99, besser 19,99. Das hört sich wenig an, ist aber für BookRix sehr viel. Ich habe die Rechnung schon ein paar Mal aufgemacht. 10.000 Autoren ergeben rund 200.000 Euro. Die werden sich leicht finden lassen, denn einer der Werbesprüche von BookRix sagt – liest bisher nur Mutti deine Bücher? Ganz ehrlich – für BX ist das eine tolle Geschäftsidee. Ich muss aber nicht alles gut finden, nur weil eBook dran steht. Die Frage soll erlaubt sein, was für BX wichtiger ist – die Bücher des Autors u. deren Vermarktung, oder sein Startgeld. Trotzdem Hut ab vor dem Geschäftsmodell – für BX große Klasse.

    1. „Bei BookRix wird man entmündigt,wie auch von jedem Verlag. Ich kann mir aber vorstellen, dass viel das wollen, weil sie keine Lust haben, sich um Vermarktung etc. selbst zu kümmern, weil sie auch Angst vor den diversen Formaten haben.“

      Die Verlage, gerade auch die großen traditionellen Publikumsverlage, investieren inzwischen kaum noch ins Marketing für die Bücher. Wenn man als Autor nicht das unglaubliche Glück hat, dass das eigene Werk einer der Top-Titel im aktuellen Verlagsprogramm ist, passiert da nicht viel bis nichts. Nur weil das Buch veröffentlicht wird, gibt es nicht gleich Plakate an allen Bahnhöfen, Werbespots in Radio und Fernsehen und/oder Anzeigen in Zeitungen und Zeitschriften. Auch nicht Onlineanzeigen oder die große Lesereise oder eine aufwendige Kampagne in sozialen Netzwerken (bis auf ein oder zwei Tweets) oder oder oder. Die Verlage erwarten inzwischen, dass die Autoren das Marketing übernehmen. Daher macht der Punkt inzwischen keinen großen Unterschied mehr aus, ob man traditionell verlegt wird oder die Indie-Route wählt.

      Zu den Formaten: Ja, ich glaube, der technische Aspekt schreckt viele ab. Wobei es inzwischen tolle Programme gibt, die sehr hilfreich sind. Ein bestimmtes technisches Verständnis muss man dennoch mitbringen.

      Ich persönlich bin ein Fan davon, gewisse Tätigkeiten an Profis auszulagern. Wer die Indie-Route wählt und als unabhängiger Autor Erfolg haben will, muss seine Werke mit den professionellen Produkten der Verlage messen lassen. Viele Leser geben Indies grundsätzlich keine Chance, weil sie schlecht geschriebene Bücher in schlechter Aufmachung befürchten – und leider wird diese Erwartung ja auch oft gerechtfertigt. Indies müssen wie andere Autoren auch in ihr Handwerk investieren, sie müssen bereit sein, zu lernen und sich zu verbessern – und immer brauchen ihre Werke auch ein professionelles Lektorat. Daran sollte man nicht sparen. Denn einen vergraulten Leser erreicht man mit dem nächsten (dann vielleicht besseren) Werk schon nicht mehr.
      Ebenso kann man natürlich auch für die Formatierung Profis anheuern. Da das aber ein Prozess ist, der eher nach Schema F abläuft und den man lernen kann, sehe ich das nicht als unbedingt nötig an. Wer aber Berührungsängste mit der Technik hat, für den mag das eine Option sein.

      Danke dir auch für deinen Erfahrungsbericht mit dem BookRix-Editor!

  10. Das Marketing ist bei jedem Print-Verlag ein ganz wunder Punkt. Das fängt damit an, dass der Verlag erst einmal an Thalia oder Mayersche „verkaufen“ muss. Gelingt ihm das nicht, weil Thalia & Co. mit kleinen Verlagen gar nicht reden, hat der Autor ganz schlechte Karten. Der „Neue“ weiß das aber nicht. Verlage habe für Werbung einfach kein Geld, sind froh, wenn sie Miete u. Gehälter bezahlt haben. Also verkauft der Verlag über Amazon & Co – das kann ich auch. Und wenn das Jahr vorbei ist und lt. Vertrag gezahlt werden soll, rennt man auch noch den Tantiemen nach. Das ist gelebtes Verlagsgeschäft!

    Vor der Technik u. den zig Formaten habe ich keine Angst, auch nicht vor den BX-Editor (ich habe 35 Jahre gelebte EDV hinter mir). Wenn aber einer daher käme und mir die Vermarktung abnehmen wollte, würde ich mit Freuden darauf eingehen, auch dafür zahlen, egal ob 4,99 oder 19,99. Warum? Weil ich sehen, wie viel Zeit diese Online-Aktivitäten schon jetzt bei mir schluckt. Ich komme kaum noch zum Schreiben, höchstens nach Mitternacht. Bevor ich aber nur einen ct zahle, will ich bewiesen haben, dass er es kann! Mit Versprechungen von Verlagen kann ich ein Hochhaus tapezieren.

    Dann die Qualität (Lektorat) der eBooks. Das ist ein ganz wunder Punkt! Ich sage es mal so, wie ich es empfinde, was mir vielleicht Kritik nicht zusteht, denn ich habe das Schreiben auch nicht gelernt. Es ist unglaublich viel Schrott als eBook unterwegs! Das färbt auf den ganzen Bereich eBook ab. Aber – viel von dem, was heute als „lektoriert“ beim Verlag in den Druck geht, ist nicht einmal frei von Rechtschreibfehlern, von Stil nicht mal zu reden. Denn – siehe oben – sie haben kein Geld, das richtig zu machen,zahlen den ausgesourcten LektorenInnen Hungerlöhne, überladen sie mit Arbeit, die sie nicht leisten können. Auch das ist „gelebtes“ Geschäft. Ich kenne einige Lektoren, die ausgesourced wurden, als Alibi für den Gesetzgeber eine Webseite für einen Sportverein überwachen, aber nicht wissen, wie sie ihre Krankenkasse bezahlen sollen.

    Ich war schon in vielen „Wildwestgeschäften“ unterwegs, aber der Literaturzirkus setzt allem die Krone auf. Ich mache es nur, weil mir das Schreiben Spaß macht.

  11. Nochmals über die Marktanteile:

    Ich habe einen interessanten Artikel von Johannes Zum Winkel gefunden:

    Zitate:
    „In England liegt Amazon bei etwa 70 %, Apple steht bei 15 % bis 20 %. Ich schätze vorsichtig, dass es in Deutschland ähnlich aussieht.“ …

    „Die deutschen Händler wie etwa Libri führen vor allem bestsellergestählte Verlagsprodukte; hier sollten Sie einfach in den Bestenlisten recherchieren und sich selbst fragen, ob Sie eine Chance haben, dort eine nennenswerte Position erreichen zu können.“
    Quelle: http://www.xtme.de/2011/12/ein-buch-als-ebook-veroffentlichen-die-zehn-haufigsten-fragen/

    Mit Amazon und Smashwords/Itunes hat man tatsächlich das meiste abgedeckt und bei Thalia, Libri etc. als Indie nicht so gute Karten (was ich mir schon fast gedacht hatte).
    Mit Amazon (70% Tantiemen) und Smashwords (85% bei Verkäufen im SW-Shop, 60% Tantiemen bei Verkäufen im Itunes Shop) fährt man also als Indie deutlich besser als mit den 43% und den Gebühren von Bookrix, da 90% der zu erwartenden Einnahmen ohnehin über Amazon und Smashwords/Itunes laufen.
    Was mir noch aufgefallen ist, ist dass Bookrix genau 1% über den Smashwords-Tantiemen von 60% abzüglich der 30% Quellensteuer liegen, was schon ein seltsamer „Zufall“ ist.

    „Warum dazu dann Gebühren erhoben werden sollen, erschließt sich mir auch nicht. Zumal Smashwords ja zeigt, dass es auch anders geht.
    Ich wünsche mir einen Dienst mit den Konditonen von Smashwords, der auch die wichtigen deutschen Onlineshops beliefert.“
    Dem muss ich zustimmen! Zumal man bei Smashwords die Wahlmöglichkeit hat, selbst auszusuchen, in welche Shops man möchte.

    Der Bookrix-Editor lässt übrigens auch nicht die Einzüge der ersten Zeile zu, die eigentlich zu einem ordentlichen Buchsatz gehören … Die Einstellmöglichkeiten sind sehr beschränkt. Die Bezeichnung „Editor“ ist höchst übertrieben.
    Da ist Smashwords „Fleischwolf“ ausgereifter. Smashword wollen ab Anfang des nächsten Jahres auch den Upload von ePubs unterstützen. Auch die Möglichkeit, die festen Preise in EUR einzugeben, ist in Planung.

    „Ich war schon in vielen “Wildwestgeschäften” unterwegs, aber der Literaturzirkus setzt allem die Krone auf.“
    Ich habe auch schon so einige haarsträubende Sachen gehört, allerdings von Autoren. Nepp scheint an der Tagesordnung zu sein.

  12. Ein sehr interessanter Artikel und viele nützliche Kommentare!

    Ich bin zurzeit auch am Überlegen, wie ich die Distribution meiner eBooks regle. Momentan verkaufe ich sie über Amazon, beam eBooks und meinen eigenen Shop. Und ich denke, dass sich daran so schnell auch nichts ändern wird – zu sehr sind die Dinge im Fluss. Außerdem ist Amazon momentan der wichtigste Absatzkanal – alle anderen deutschen Shops sind (glaube ich) noch vernachlässigbar.

    Was Distributoren wie BookRix angeht: Sie müssen verinnerlichen, dass uns Indie-Autoren die Flexibilität heilig ist – wir wollen selbst bestimmen, in welchen Shops wir unsere eBooks eigenhändig reinstellen und in welche nicht; wir wollen unsere eBooks jederzeit und kostenlos aktualisieren können; wir wollen Transparenz bzgl. Verkaufszahlen usw.

    Daran sollten sie auch ihr Angebot ausrichten.

  13. Hallo!
    Vorab will ich mal ein Kompliment für diese Seite hinterlassen. Viele meiner Fragezeichen im Kopf sind bereits gelöscht. Dafür: DANKE!
    Ich hab nun folgendes vor und frage mich ob das so auf diesem Weg möglich ist:
    Anmeldung bei smashwords. Dann bekomme ich eine ISBN Nummer und kann wählen, in welchen Shops mein Buch sein soll. Hier würde ich amazon auslassen und dort selbst veröffentlichen. Geht das?
    Wenn ja, wäre mein nächster Schritt die Anmeldung bei XinXii um weitere Vertriebswege abzudecken. Ist das alles so möglich?
    Beste Grüsse,

    1. Zunächst einmal herzlichen Dank für das schöne Kompliment!

      Prinzipiell ist diese Vorgehensweise möglich. Es gibt aber einige Dinge zu beachten. Smashwords hat eine sehr gute Dokumentation und Hilfe:
      How to Publish and Distribute Ebooks with Smashwords. Ganz wichtig und extrem hilfreich sind die Links am Ende der Seite zu FAQs, Tipps von anderen Autoren, den Style Guides von Smashwords (wichtig für das richtige Formatieren der Vorlage für die Konvertierung in die diversen Formate) und so weiter. Das ist zu umfangreich, um das alles hier wiederzugeben. Aber es ist dort wirklich sehr gut aufbereitet.

      Zur ISBN: Ich würde das nicht über Smashwords machen. Dort gibt es drei Optionen bzgl. der ISBN:

      1. You can attach your own ISBN number to your book; 2. You can obtain a free ISBN from Smashwords that registers Smashwords as your publisher (your book must be accepted into the Premium Catalog to be eligible to receive the free ISBN), or; 3. You can select the premium ISBN from Smashwords. The Premium ISBN service, which registers you, the author or publisher, as the publisher in the ISBN record and lists Smashwords as the distributor, is $9.95 and is available only to residents of the United States and U.S. territories, and your book must be accepted into the Premium Catalog. For publishers outside the United States, click here for list of international ISBN agencies.

      Variante 3 scheidet also schon mal aus. Bei Variante 2 würde Smashwords als Verlag eingetragen – was ich nicht machen würde. Ich würde alles in meiner Hand belassen wollen. Falls das für dich dennoch von Interesse wäre: Ganz aufmerksam den Vertrag lesen und schauen, welche Rechte damit eventuell verlorengehen. Ich habe von Fällen gehört (das war allerdings nicht Smashwords, ich weiß leider nicht mehr die genauen Details), in denen der Autor bei einem ähnlichen Vorgehen später Probleme hatte, als er sein Buch zurückziehen wollte, es aktualisieren wollte etc. Ich würde also definitiv Variante 1 wählen: Bei der hier in Deutschland zuständigen Agentur eine ISBN kaufen (am besten einen Satz ISBNs, dazu gleich mehr) und diese bei Smashwords eintragen. Die Preise (zu finden auf der oben verlinkten Seite unter ISBN > Merkblatt ganz unten):

      10 Nummern EUR 19,00
      100 Nummern EUR 39,00
      1 000 Nummern EUR 69,00
      10 000 Nummern EUR 399,00
      100 000 Nummern EUR 2.999,00

      Bei E-Books gibt es (noch) unterschiedliche Auffassungen darüber, ob man für sie eine eigene ISBN braucht oder nicht. Die meisten Verkaufsplattformen verlangen eine, ansonsten kann man sein E-Book dort nicht verkaufen. So ja auch Smashwords (zu den unterschiedlichen Optionen dort siehe oben). Bei Amazon braucht man nicht zwingend eine. Amazon vergibt eine Amazon-eigene Artikelnummer (ASIN). Daher ist zum Beispiel Wolfgang Tischer vom Literaturcafé der Ansicht, dass man keine ISBN braucht, wenn man nur über Amazon verkaufen will (siehe hier). So sieht es auch BookBuzzr (siehe hier).

      Will man aber verschiedene E-Book-Formate mit ISBN anbieten, so braucht jedes Format eine eigene ISBN. Wie ein Hardcover-Buch eine andere ISBN hat wie das Pendant als Taschenbuch, so braucht auch das EPUB-Format eine andere als zum Beispiel MOBI (Amazon) oder PDF. Und wie gesagt: (fast) alle Shops außer Amazon verlangen eine ISBN.

      Bei Smashwords kann jeder Autor E-Books zum Verkauf anbieten, egal welcher Nationalität und wo er seinen Wohnsitz hat. Allerdings ist zu beachten, dass allen, die außerhalb der USA wohnen, ein beträchtlicher Prozentsatz der Tantiemen als Steuereinbehaltung zurückgehalten werden. Aus den Smashwords-FAQ (die ich wirklich empfehlen kann):

      If you reside outside the US, your Smashwords earnings are subject to a 30% tax withholding, mandated by the United States Internal Revenue Service (IRS). Luckily, most Smashwords authors reside in countries that have special tax treaties with the US, and these tax treaties can allow you to claim full or partial exemptions from tax withholding, depending on the country. To view countries with tax treaties, see this pages 36 and 37 of this PDF file: http://www.irs.gov/pub/irs-pdf/p901.pdf Here are some of the withholding rates for some of the most common countries representing Smashwords authors: Canada – 0%; United Kingdom – 0%; Canada – 0%; Australia – 5%; New Zealand – 10%; India – 15%; South Africa – 0%;Germany – 0%. Be sure to check the list above, because these rates are subject to change by the IRS.

      Für uns in Deutschland gibt es also einen Weg, diese Steuereinbehaltung komplett zu umgehen. Dazu muss man eine sogenannte ITIN (Individual Taxpayer Identification Number) beantragen. Dieser Weg wird auf der Smashwords-Website Schritt für Schritt erläutert: FAQ zu Tantiemen, hier unter der Zwischenüberschrift „Are there tax withholdings on my earnings if I reside outside the United States?“.

      Die britische Autorin Roz Morris hat auch eine Anleitung dazu geschrieben, wie man die ITIN beantragt, siehe hier.

      XinXii kenne ich persönlich nicht, aber Martina schrieb hier im ersten Kommentar, dass man dort die Shops auswählen kann.

      Das ist eine etwas längere Antwort geworden. Ich hoffe, sie ist hilfreich. Danke für deinen Kommentar!

  14. WOW! Danke für Deine ausführliche Antwort! Mein geplanter „Königsweg“ ist wohl doch nicht so ausgepfeilt, wie ich dachte.
    Zur Preisgestaltung hinsichtlich der ISBN gehört aber noch die „Bedingungen für Verlage mit fortlaufender Verlagsproduktion“. D.h., dass ich mehrere ISBN nur dann bekomme, wenn ich als Verlag auftrete. Das ist aber nicht so schwer. Einfach zum Gewerbeamt tigern und eine Gewerbeanmeldung vollziehen. Kosten dafür: 20,- bis 40,- Euro. Erst wenn das erledigt ist, kann ich z.B. dieses Paket mit 10 ISBN für 19,- Euro ordern.
    ABER: Zusätzlich kommt hier noch folgender Kostenfaktor hinzu:

    „Mit Ihrem Antrag verpflichten Sie sich zum Bezug einer Liste aller Ihnen zustehenden, vollständigen ISBN einschließlich der errechneten Prüfziffern. Die für die Listenerstellung von uns erhobenen Gebühren laut der Preisliste ISBN-Prüfziffernberechnung erkennen Sie als verbindlich an. Sie erhalten die Liste bei Zuteilung der ISBN-Verlagsnummer. Die Grundgebühr für die ISBN-Vergabe selbst beträgt EUR 129.- + Versandkosten + MwSt.“

    Nehmen wir nun den Mittelwert für die Gewerbeanmeldung, wären wir somit bei Gesamtkosten von (129+19+30= 178,- Euro). Hinzu kommen noch Versankosten und die MwSt. Also rund 215 Euro.
    Außerdem kommt noch die Eintragung in das „Adressbuch für den deutschsprachigen Buchhandel“ hinzu. Hier belaufen sich die Kosten auf
    „Für diese Eintragung berechnen wir jährlich, automatisch nach Redaktionsschluss EUR 16,- + MwSt.“, also 19,04 Euro/Jahr.
    Ich hoffe mal, alles richtig verstanden zu haben. Freue mich immer über Korrekturen!
    Die Variante, eine einzelne ISBN zu kaufen ist somit mit knapp 80,- Euro wesentlich günstiger. Auf Dauer aber natürlich teurer.
    Ach, eben sehe ich noch das hier:
    Zu beiden Varianten kommt, wenn ich das richtig verstehe, noch die Gebühr zur Eintragung ins VLB.
    „Die Jahresmindestgebühr wird berechnet, wenn die Summe der Titelmeldungen
    unter dem Betrag von 60,00 € netto (2010) bzw. 79,00 Euro netto (2011) liegt.“

    Oh mein Gott, es wird immer bunter…

    Den Hinweis mit der ITIN finde ich super. Wir alle zahlen schon genug Steuern!

    Ich bin nun ernsthaft am überlegen, ob Bookrix nicht vielleicht doch im Verhältnis günstig ist. Die angesprochenen negativen Dinge muss man dann halt in Kauf nehmen. Die perfekte Lösung oder das „all in one-Paket“ gibt es wohl „noch“ nicht…

  15. BookRix ist übrigens schon seit längerer Zeit befreit von den Anmeldungsgebühren ;-) man teilt also nur noch die Verkaufserlöse nach Abzug der Vertriebskosten mit BookRix.

  16. Danke für den Hinweis, Fianna.

    Ja, die Änderungen hatte ich auch mitbekommen, als sie aktuell waren, und war dazu über Twitter in Kontakt mit BookRix. Ich finde es gut, dass sie ihren Fehler nicht nur bemerkt haben, sondern daraufhin auch die Konditionen geändert haben. Das verdient Anerkennung.

    Die Branchennews-Artikel hier im Blog sind natürlich immer Momentaufnahmen, dazu steht dann auch das Veröffentlichungsdatum über dem Artikel. Ich kann nicht alle Artikel nachhalten und bei jeder Änderung aktualisieren. Das ist nicht der Sinn eines Blogs. Aber dein Hinweis hier ist richtig und wertvoll für alle, die den Artikel erst jetzt finden und lesen. Also nochmals herzlichen Dank!

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